Was ist eine authentische Website?

By Jutta Beyer

 

In diesem Artikel geht es um die Frage, was Authentizität bedeutet, wie du eine authentische Darstellung auf deiner Website umsetzen kannst und welche Vorteile du dadurch hast.

Was bedeutet Authentizität?

Authentisch sein bedeutet „echt sein“, glaubwürdig und „unverfälscht“. Es steht dafür, sich über die eigenen Stärken und Schwächen bewusst zu sein und wertebasiert zu handeln.

Und du brauchst Mut, dich so zu zeigen wie du bist. Vielleicht fällt es dir leicht, vielleicht aber auch schwer. Hier spielt dein Selbstvertrauen eine große Rolle.

Der Begriff ist „modern“ geworden, und leider öfters missverständlich verstanden. Darüber habe ich hier geschrieben: 5 Missverständnisse zum Thema Authentizität.

 

Natalie Schnack definiert Authentizität in ihrem Blogartikel Authentizität – der Versuch einer Definition als „Übereinstimmung zwischen Gefühlen (Intuition, Bauchgefühl), Denken, Sprechen und Handeln.“

Wikipedia definiert Authentizität im Bereich Marketing wie folgt:

„Als wahrhaftig wird das Nutzenversprechen von den Nachfragern wahrgenommen, wenn sie den Eindruck haben, dass sich die Marke nach außen hin nicht anders darstellt, als sie ist.“

Macht Sinn. Jedoch…

Wenn der Eindruck täuscht

Dieser Eindruck kann allerdings täuschen und von den eigenen Vorstellungen des Gegenüber beeinflusst werden. Jochen Mai beschreibt im Blog Karrierebibel diese Gefahr so:

Tatsächlich empfinden viele ihr Gegenüber schon dann als glaubwürdig, wenn sich der- oder diejenige ihren eigenen Vorstellungen entsprechend verhält. Menschen mit Ecken und Kanten dagegen sind latent verdächtig, etwas im Schilde zu führen. So kommt es zu der grotesken Situation, dass am Ende diejenigen als besonders authentisch empfunden werden, die ihre Rolle besonders überzeugend spielen.

Dann könntest du deinen Kunden ja was vorspielen?

Könntest du, ja. Aber ich glaube nicht, dass dir das auf lange Sicht hilft. Denn wenn der Schein trügt, wird es früher oder später zu unangenehmen Situationen und Enttäuschungen (im wahrsten Sinne des Wortes ;-)) kommen. Dies führt zu unzufriedenen Kunden, Missverständnissen und Ärger, auf den du getrost verzichten kannst.

 

Wie setzt du Authentizität auf der Website um?

Wähle ein (Corporate) Design, das auf dein Unternehmen und dein Thema abgestimmt ist und sprich den Stil und die Sprache, die zu dir und deiner Zielgruppe passt. Verwende aussagekräftige Bilder und lass deine Besucher ein bisschen „hinter die Kulissen“ blicken. Ganz toll sind natürlich Audios und Videos, die deinen Interessenten einen noch besseren Eindruck von dir vermitteln.

Erzähle Geschichten (Stichwort Storytelling) über dich, dein Unternehmen und deine Werte und gibt deinen Interessenten Informationen, damit sie herausfinden können, ob sie bei dir richtig sind.

 

Aber verbiege dich nicht und finde die Möglichkeiten, die für dich stimmig sind. Stelle dir immer wieder die Fragen:

  • Passt das zu mir und meinem Unternehmen?
  • Fühle ich mich wohl damit?
  • Kann ich mich damit identifizieren?

Pin-Blog-Checkfragen-Authentische-Website-Inhalte 

 

Vorteile einer authentischen Website

Nun stellst du dir vielleicht die Frage, ob das manche potenziellen Kunden abschreckt, wenn sie dich und dein Unternehmen ohne den rosa Schleier sehen? Ja, das wird vorkommen. Und genau DAS ist der große Vorteil daran 😉 Denn diese Menschen hätten nicht zu dir gepasst. Du hättest entweder viel Zeit damit verplempert, Angebote zu schreiben, die nicht angenommen werden. Oder falls es zu einem Auftrag gekommen wäre, hätte es Stress und unzufriedene Kunden gegeben, die dich nicht weiterempfehlen sondern schlimmstenfalls negatives über dich erzählen.

Für dich bedeutet eine authentische Darstellung auf der Website ein entspanntes Arbeiten – denn du musst dich nicht vor deinen Kunden verstellen. Deine Wunschkunden haben sich bewusst für dich und dein Angebot entschieden. Sie „kennen“ dich bereits ein wenig und haben somit schon begonnen, Vertrauen aufzubauen. Das ist eine ganz andere Ausgangsbasis, als wenn ein Interessent bislang nur deine Kontaktdaten auf der Website kennt.

 

Authentizität ist ein Prozess

Du veränderst dich, dein Unternehmen verändert sich, deine Website verändert sich. Das ist der Lauf der Dinge und deshalb ist Authentizität ein fortlaufender Prozess. Eine authentische Website entwickelt sich nicht von heute auf morgen und steht auch nicht für sich alleine, denn sie ist nur ein Teil der gesamten (authentischen) Unternehmenskommunikation.

Eine ganzheitliche authentische Kommunikation wird sich aber meist von alleine ergeben, denn wenn du deine Werte lebst, selbstbewusst auftrittst und keine Scheu hast, den rosa Schleier fallen zu lassen, wird das auch mit anderen Kommunikationsmitteln und Kommunikationskanälen so sein. Du musst nicht jedes Kommunikationsmittel nutzen, suche dir das heraus, das zu dir passt und mit dem du dich wohl fühlst. Nur weil viele Videos machen oder Livestreaming ein neuer Trend ist, musst du das nicht automatisch auch tun.

Hier findest du übrigens einen tollen Artikel von Kiwi Pfingsten über die Kraft deiner Authentizität.

Zum Schluss zwei Dinge noch, die du beachten solltest: Erstens, überlege gut, was du wie öffentlich machst. Persönliches preiszugeben heißt nicht sein Privatleben breitzutreten! Zweitens, stell dich darauf ein, wenn du dich mit deinen Ecken und Kanten zeigst und sichtbarer wirst, gibt es auch mehr Leute, die etwas zu kritisieren und zu meckern haben. Glaube mir – du kannst es nie allen recht machen, musst das aber glücklicherweise ja auch gar nicht.

 

Zusammenfassung

Dass es nicht immer einfach ist authentisch aufzutreten, davon kann ich ein Lied singen 😉 Besonders Videos zu drehen und dabei locker und natürlich zu bleiben hat es in sich, finde ich.

Du bist authentisch, wenn du dich selbst so annimmst wie du bist und das auch so zeigen kannst. Dadurch wirst du unverwechselbar und einzigartig 🙂 Auf der Website kannst du Authentizität umsetzen über ein stimmiges Design, eine passende Ansprache, Bilder, Videos, wesentliche Informationen und deine Geschichten.

Auf einer authentische Website können sich deine Besucher ein realistisches Bild machen und herausfinden, ob ihr zusammenpasst. So ziehst du automatisch deine Wunschkunden an.

Ein spannendes Thema, finde ich. Mir macht es total Spaß, Unternehmer dabei zu unterstützen, ihre Botschaft authentisch in die Welt zu bringen.

Wie gehst du mit diesem Thema um, gibst du auf deiner Website persönliche Einblicke über dich oder dein Unternehmen?

Jutta Beyer

Autorin

Jutta Beyer unterstützt (Solo)UnternehmerInnen mit herausforderndem Alltag dabei, mehr Leichtigkeit und Zufriedenheit in ihr Leben und Business zu bringen. Das erreichen sie indem sie resilienter und energiereicher werden und ein Business entwickeln, das auf ihren Stärken basiert und zu ihrer Lebenssituation passt. So können sie mit weniger Zeit ihre Ziele erreichen ohne auszupowern.

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  1. Super geschriebener Artikel. Mit den Inhalten gehe insoweit konform, als dass die unverwechselbare Persönlichkeit für den Besucher der Website „wahrnehmbar“ sein muss.

    Ich verstehe aber eine Website eher als eine Art „Heiratsantrag“ (umwerben und einen unverwechselbaren emotionalen Nutzen in Aussicht stellen). In der Dramaturgie des klassischen Heiratsantrags jedoch nimmt sich der Bräutigam zurück. Die Inszenierung des Ganzen jedoch trägt eindeutig seine Handschrift und er selbst ggf. das Parfum oder Hemd, auf das sie an ihm abfährt, und in dem er sich sicher fühlt.

    Aber er stellt die Braut in den Mittelpunkt:

    – was sie für ihn bedeutet (Du bist für mich… / mit Dir ist…. )
    – was er bereit ist, ihr zu bieten
    – etc.

    Und dann die alles entscheidende Frage, die auf 90 % der Websites fehlt:

    – willst Du, liebe/r…. unser Kunde werden, dann klicke hier.

    Wie also der unverwechselbare EMOTIONALE Nutzen eines Angebots (auf einer Website) präsentiert wird, sollte ein Mix aus dem sein, was das Auge des Besuchers (Wunschkunden) erfreut und sein Herz berührt und dem, was den Anbieter möglicherweise einzigartig macht.

    Das große Risiko bei authentischen Websites ist, dass viele abgleiten in ein gockelndes „ICH bin…“ Und das schaltet die Neuro-Synapsen des Besuchers sofort auf OFF.

    Ich kaufe bei einem Dienstleister zunächst, weil bzw. wenn er mich überzeugt hat, dass er mein Problem verstanden hat und die Lösung dafür bietet, so wie ich sie haben will. Wenn er dann auch noch sympathisch ist und die Zusammenarbeit zu einem „Funpart“ wird, umso besser. Ich will seine Kompetenz durch seine Führung als Autorität wahrnehmen. Ich möchte nachfühlen können, dass er bei der Inszenierung seines Angebots quasi nur mich (oder Menschen wie mich und ihr „Problem“) im Sinn gehabt hat.

    Gelingt es demjenigen auf der Website, MICH so einzufangen, dass ich anfange, nach dem „Hier bestellen“ oder „Jetzt anrufen“-Button suche, dann kann das – für mein Bedürfnis – der Beginn einer wunderbaren Geschäftsbeziehung sein.

    Aber da mag jeder ein bißchen anders gestrickt sein.

    1. Hallo Angela,

      wie eine Heirat habe ich es zwar noch nie betrachtet, aber ich verstehe gut wie du es meinst.
      Du hast vollkommen recht, Nutzenkommunikation ist total wichtig, und die Kunden an dem Punkt abzuholen, an dem sie gerade stehen. Ich glaube, gerade durch authentisches Auftreten und diese “Echtheit” bzw. “Klarheit”, über sich und wobei man den Kunden helfen kann – und wo eben nicht – ist es erst möglich, so richtig auf seine Zielgruppe einzugehen.
      Und Authentizität bedeutet eben nicht, sich selbst ins Rampenlicht zu stellen und eine Ego-Show abzuziehen. Das ist schrecklich, da stimme ich dir voll zu.
      In meinem vorherigen Artikel “Angebot erstellen auf der Website” habe ich unter anderem darüber geschrieben, wie wichtig es ist, den Nutzen für den Kunden in den Vordergrund zu stellen.
      Gut, dass das auch hier beim Artikel nochmals klargestellt wird, herzlichen Dank für die Ergänzung!

      Viele Grüße
      Jutta

  2. Hallo Jutta,

    da hast Du ein Thema gewählt mit einem Schlagwort, das sehr häufig verwendet wird. Ich finde es beruflich und privat wichtig, authentisch zu sein, sich so zu zeigen wie man ist. Dann weiß Dein Gegenüber, woran es ist. Natürlich kommt das nicht bei jedem an, aber die sind dann auch nicht Deine Zielgruppe. Wie Du schreibst, kann man es nie allen recht machen. Es ist doch besser, wenn jemand gleich weiß beim Besuch der Website, die Firma passt, bietet das an, was ich suche, als ein falsches Bild zu erhalten und dann ein negatives Bild zurückbleibt, wenn man beim näheren Kennenlernen entdeckt, dass die Website eben nicht authentisch ist.

    Viele Grüße
    Claudia

  3. Liebe Jutta!

    Vielen Dankf für diese schöne Zusammenfassung. Ich persönlich bin auch wirklich kein Fan dieser Webseiten im ‚Hochglanzformat‘, die zwar toll aussehen, aber irgendwie zu kühl rüber kommen. Für mich ist meine Webseite wie mein Zuhause, in das ich Menschen einlade, die ähnliche Interessen teilen, wie ich. Da gebe ich natürlich Einblicke, denn die Menschen können mir nur vertrauen, wenn sie auch die Gelegenheit bekommen, mich kennenzulernen. Dann finden Kunden auch leicht den Weg zu den Menschen, die zu ihren Bedürfnissen passen und ihnen Lösungen liefern, die sie vorwärts bringen.

    Herzliche Grüße,

    Kiwi

    1. Hallo Kiwi,

      das hast du sehr schön formuliert, „mein Zuhause, in das ich Menschen einlade, die ähnliche Interessen teilen, wie ich“ und du bringst das Gefühl auf deiner Seite auch sehr gut rüber.
      Das Vertrauen ist wichtig. Und viele Dienstleistungen und Produkte werden immer vergleichbarer, da ist es oft die Person dahinter, die den Unterschied macht.

      Herzliche Grüße zurück,
      Jutta

    1. Hallo Suraya,

      vielen Dank! Schön zu hören, dass es bei anderen auch eine Weile gedauert hat 😉
      Habe mir deine Website angeschaut, die strahlt viel Fröhlichkeit und Leichtigkeit aus, klasse.
      Dir auch viel Erfolg,

      Viele Grüße
      Jutta

  4. Hallo Jutta,

    mir gefällt die Metapher mit dem rosa Schleier sehr gut.
    Eine Unternehmenswebsite, die nur aus Produktversprechen und Claims besteht, wird wahrscheinlich keine gute Resonanz erzeugen. Besser, das Unternehmen lässt auch mal den rosa Schleier fallen und gibt etwas von sich selbst Preis, seien es auch nur Mitarbeiterprofile.

    Meine Erfahrung aus dem Bloggen sagt: Je persönlicher ein Blogartikel ist, desto lieber wird er gelesen. Authentizität ist für mich mehr als nur ein Modewort.

    LG
    Alex

    1. Hallo Alex,

      sehe ich auch so. Gerade bei Dienstleistern möchten die Besucher einen Eindruck bekommen, wer hinter dem Unternehmen steht und mit wem sie es dann zu tun haben.
      Deine Erfahrung bezüglich Blogartikel kann ich auch bestätigen, denn die persönliche Sicht auf ein Thema kann andere inspirieren und neue Sichtweisen hervorrufen. Danke für dein Feedback,

      LG Jutta

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